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Verbessertes Verfahren in der Therapie von Morbus Crohn

Morbus Crohn ist eine entzündliche Darmerkrankung, die das Verdauungssystem betrifft. Sie verursacht eine Entzündung der Auskleidung des Verdauungstrakts, die zu Bauchschmerzen, schwerem Durchfall, Müdigkeit, Gewichtsverlust und Unterernährung führen kann. In einigen Fällen kann Morbus Crohn zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Darmverschluss oder Fisteln führen.

Im Rahmen der interdisziplinären Forschung der MedUni Wien an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin wurde erstmals ein neu entwickelter nuklearmedizinischer Tracer für präzise bildgebende Verfahren eingesetzt. Dieser spezielle FAPI-Tracer hat die exklusive Eigenschaft, sich mit dem Fibroblast-Activating-Protein (FAP) zu verbinden, das in Bindegewebszellen vorkommt, die im Krankheitsfall eine Fibrose der Darmwand verursachen.

Mit Hilfe der PET-MRT konnte die Korrelationen zwischen molekularer Bildgebung und pathologischen Ausmaß der Fibrose nachgewiesen werden. Dadurch konnte zwischen mäßigen und schweren Fibrosegraden unterscheiden – ein Faktor, der für die Bestimmung der am besten geeigneten Behandlungen entscheidend ist.

"Mit der von uns entwickelten molekularen Bildgebung könnten in Zukunft jene Patient:innen frühzeitig identifiziert werden, die von einer operativen Intervention profitieren, um ihnen damit eine bei Fibrostenosen weniger wirksame medikamentöse Therapie ersparen zu können."

Evaluation of Intestinal Fibrosis with 68Ga-FAPI PET/MR Enterography in Crohn Disease
Martina Scharitzer, Andrea Macher-Beer, Thomas Mang, Lukas W. Unger, Alexander Haug, Walter Reinisch, Michael Weber, Thomas Nakuz, Lukas Nics, Marcus Hacker, Michael Bergmann, Sazan Rasul
https://doi.org/10.1148/radiol.222389

Morbus Crohn: Neues bildgebendes Verfahren für zielführende Therapie