Der Urologe hat bei Gesunden keinen guten Ruf: angeblich treibt er sich unangenehm bis schmerzhaft in Tabuzonen vulgo Intimbereich herum. Schauergeschichten über Untersuchungen haben Tradition und halten sich hartnäckig, v.a. unter Männern im Freundeskreis, am Stammtisch, im Internet.
Zugegeben, urologische Untersuchungen waren tatsächlich unangenehm bis schmerzhaft. Das war vor 20-30 Jahren. Mit der Erfindung etwa des Ultraschalls oder Minikameras in zarten, beweglichen Instrumenten hat ein neues Zeitalter begonnen. Immer öfter sehen Urologen ein Aha-Erlebnis bei angenehm überraschten Patienten nach ihrem Besuch in der Praxis.
Warum überhaupt zum Urologen gehen? Einleuchtend bei Brennen beim Wasserlassen, aber wozu bei fehlenden Beschwerden? Urologische Probleme sind oft heimtückisch, weil sie lange wenig bis keine merkbaren Spuren hinterlassen. Männern – weitaus häufiger Gesundheitsmuffel – sei gesagt, dass jedes Lebensalter ein urologisches Risiko bereithält. Etwa Hodenkrebs bei Jungen, Potenzschwäche und Prostatakrebs bei Älteren, Blasenüberdehnung bei Prostatavergrößerung usw.
Die Urologen haben für viele Probleme Lösungen, welche früher undenkbar waren. Allerdings greifen viele Maßnahmen weitaus besser im Frühstadium einer Erkrankung. Um das zu erkennen, brauchen Sie aber den Profi und nicht die aktuell so populären Selbstdiagnosen übers Internet.
Männer neigen in Ihrer Selbsteinschätzung zu Unbesiegbarkeit, siehe Arztbesuch. Vorbildwirkung – auch beim Gang zum Urologen – haben hier definitiv die Frauen: nach meiner Erfahrung wegen ihrer entspannteren Haltung gegenüber Körper und Vorsorge.
Als Mann ab wann? Auch wenn Sie meinen, mangels Beschwerden kein Kandidat zu sein, sollten Sie zur Grunduntersuchung – Stichwort Vorsorge. Spätestens mit 50.
Die Schwerpunkte von OA Dr. Reiner Simak sind unter anderem: Urologische Chirurgie, Tumorerkrankungen, Prostatavergrösserung, Harnsteine. Erfreulicherweise ist eine Untersuchung der Harn- und Geschlechtsorgane in der Ordination in den vergangenen Jahren so gut wie schmerzfrei geworden. Sie wird ergänzt durch effiziente Labortests und bildgebende Untersuchungen wie etwa Ultraschall, sodass die Diagnose in den allermeisten Fällen rasch erfolgen kann.